Menschen-
freundlicher,
Liebender!
«Trittst im Morgenrot daher»
Im Jahre 1835 schrieb P. Alberik Zwyssig als junger Zisterziensermönch im Kloster Wettingen eine Festmesse anlässlich der Amtseinsetzung seines Förderes P. Plazidus Bumbacher in der Dorfkirche Wettingen.
Für das Graduale (Zwischengesang) verwendete er den Text «Diligam te Domine» und schrieb dazu jene Melodie, die wir heute als Landeshymne kennen.
Nach der gewaltsamen Vertreibung der Wettinger Mönche 1841 lebte P. Alberik Zwyssig bei seinem Bruder in der Stadt Zug. Dort bekam er den Auftrag, das 1840 entstandene Gedicht «Schweizerpsalm» des freisinnigen Zürcher Verlegers und Lithographen Leonhard Widmer zu vertonen. Mit Leonhard Widmer pflegte P. Alberik Zwyssig eine Freundschaft, obwohl die beiden politisch wenig Gemeinsamkeiten hatten. P. Alberik Zwyssig gefiel der Text von Leonhard Widmer, vereinigte sich für ihn das Religiöse mit dem Patriotischen. Zur Vertonung benutzte P. Alberik Zwyssig die Melodie, welche er sechs Jahre zuvor für seine Festmesse verwendet hatte. Allerdings musste er dazu den Text anpassen und ändern, was ihm Leonhard Widmer erlaubt hatte.
Die Hymne wurde 1843 am Eidgenössischen Sängerfest in Zürich zum ersten Mal öffentlich vorgetragen und vom Publikum begeistert aufgenommen. In der Folge wurde der Schweizerpsalm von den Männerchören gern gesungen.
Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts gab es immer wieder Versuche den Schweizerpsalm zur Landeshymne zu erklären. Der Bundesrat lehnte diese Vorstösse aber immer ab. Stets wurde die Absage damit begründet, dass es nicht Sache der Politik sei, eine Landeshymne zu bestimmen. Das müsse aus dem Volk herauskommen.
Erst 120 Jahre später, 1961, wurde der «Schweizerpsalm» auf Anregung einer Arbeitsgruppe vom Bundesrat als Nationalhymne bestimmt. Allerdings nur für eine dreijährige Versuchsphase. Diese dauerte schliesslich zwanzig Jahre, bis am 1. April 1981 der Bundesrat den «Schweizerpsalm» zur regulären Nationalhymne erklärte.
Zum deutschen Text von Leonhard Widmer gibt es inzwischen auch eine französische (Charles Chatelanat), eine italienische (Camillo Valsangiacomo) und zwei rätoromanische (surselvische von Alfons Tuor und ladinische von Gion Antoni Bühler) Textfassungen.

Himmels
lichten
Räumen
Das Zwyssighaus
Bauen, Uri
Das Zwyssighaus wurde 1796 erbaut, 12 Jahre vor Alberik Zwyssigs Geburt. Zwei Jahre vor seiner Geburt kaufte Alberiks Vater das Haus und machte es zu dem, was es noch heute ist: zu einem Gasthaus. Es ist ein typisch urschweizerischer Blockbau aus Kanthölzern mit steilem Giebel. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es zu einem Gebäude im Biedermeier-Stil umgebaut und hat seitdem eine regelmässige Fensterteilung, Schindelverkleidung und Jalousieläden.
1934 übernahm die Stiftung Zwyssighaus das Haus. Seitdem ist die Stiftung für den Unterhalt des Hauses zuständig. Anfänglich noch im Heimatstil (Zwyssigstube im Erdgeschoss) gehalten, wurde die Gaststube und das Säli im ersten Stock wieder in den Originalzustand versetzt. Das wunderbare Ergebnis: Originale Parkette, Täfer, Türen und Eckmöbel, grösstenteils aus der Bauzeit von 1796, teilweise noch mit barocken Schweifungen, teilweise in klassischem Louis XVI. In der Wirtewohnung wurden die einfachen biedermeierlichen Wand- und Deckentäfer praktisch durchwegs beibehalten.
Aussen wie innen sieht das Haus zu grossen Teilen noch so aus wie zu den Lebzeiten von Alberik Zwyssig. Die Gästezimmer zum Beispiel haben Charme, Behaglichkeit und Schlafkomfort.

froh und
selig
träumen!